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Tief Paula bringt wieder Regen

#update Dienstag, 22 Juli 7:00 #

Bis dato hat es in Tirol ordentlich geschüttet, vor allem am Montagvormittag bei Raten um 10 bis 13 mm/h. Insgesamt sind tirolweit zwischen 25 und 50 mm in etwas mehr als 24 Stunden gefallen.


Die Schwerpunkte lassen sich in dieser Farbkarte des Hydrografischen Dienstes aufgrund der Farbgebung schlecht ausmachen. Die Schwerpunkte waren aber (wenn man sich die einzelnen Stationen ansieht): Wildschönau (Norderbergalm, der einzige rote Punkt), Achensee (Achenkirch), Pustertal (Sillian), südliche Ötztaler Alpen (Kaunertal) --- Quelle: https://apps.tirol.gv.at/hydro/#/Niederschlag
Tabellarisch (Mon 05 - TUE 05 UTC)

Norderbergalm: 62,5 mm (HD-Tirol)
Kelchsau (aber nicht das am Achensee): 57,7 mm (HD-Tirol)
Unterwindau: 50,1 mm (ÖBB/UBIMET)
Am Nachsöllberg(Brixental) : 49,1 mm  (HD-Tirol)
Talkaser Alm(Brixental) :  48,4 mm (HD-Tirol)
Weisssee (Kaunertal, 2480 m): 44,7 mm
Sillian:  44,5 mm (ZAMG)
Wörgl: 43,0 mm  (HD-Tirol)
Ackernalm (Thiersee):  42,7 mm (HD-Tirol)
Kartitsch: 42,4 mm  (HD-Tirol)

Hopfgarten: 42,3 mm (ÖBB/UBIMET)
Achenkirch:  42,2 mm (ZAMG) 
Leutasch: 41,6 mm (HD-Tirol)
Martin-Busch-Hütte (Ötztaler Alpen, 2500 m): 41,6 mm (HD-Tirol)
...
Innsbruck-Uni: 29,3 mm (ZAMG)

Österreichweit:
Schärding (OÖ) 89,2 mm
Freistadt (OÖ) 73,6 mm
Sulzberg (V) 56,5 mm


Niederschlagsraten um die 10 mm / h - aber nur einmal. Insgesamt kommen zur Jahresbilanz 30 mm dazu (bis jetzt 460 mm, das entspricht in etwa dem langjährigen Mittel)--- Quelle: https://apps.tirol.gv.at/hydro/#/Niederschlag

Die Modelle rechnen für die kommenden Stunden mit einer Entspannung in weiten Teilen Tirols, vom Abend bis Mittwoch Früh fallen vom Bodensee über das Außerfern bis ins Unterland noch einmal 20 bis 50 mm.




Montag, 21. Juli 15:00

Die Hitzewelle ist vorbei, in Innsbruck hat es am Samstag, 19.7. für 35,2 Grad gereicht, österreichweit waren am gestrigen Sonntag Waidhofen/Ybbs und Wieselburg die hotspots (35,7 Grad). Die Prognose für Tirol wurde damit sogar noch übertroffen.

Heute sieht es vor allem im Hochgebirge schon wieder anders aus.

"Blick" auf die Wildspitze am Montagvormittag, auf 3400 , hat es bereits Minusgrade (Quelle: bergfex)

Zum Vergleich: Beste Bedingungen noch am Sonntag bei stürmischem Südföhn und 10 Grad (Quelle: bergfex)
 Schuld daran ist das Italientief, das sich in den letzten Stunden gebildet hat.

Das Tiefdrucksystem befördert konvektive System nach Norden (Blitzaktivität über Italien), in Nord- und Osttirol gab es am Montagmorgen tw. Stunderaten von 8 bis 12 mm (Quelle: EUMETsat/UBIMET)


Nachtrag zu gestern: Föhn + Gewitter

In der hoch erhitzen Föhnluft haben es am Sonntagnachmittag einzelne Gewitterzellen über den Hauptkamm nach Norden geschafft, die meisten haben sich aber nördlich des Inn entwickelt.

15 Uhr: Eine Gewitterzelle hat sich im Bereich des Seefelder Plateaus gebildet und ist, so wie jene Zelle über dem Außerfern, nach Nordosten gezogen. Im Osten Innsbrucks kam es dabei konvergenzbedingt zu starken Böen (Gewitter aus West + Föhn aus Süd), die aber von keiner Station registriert sondern "nur" beobachtet wurden (Quelle: UBIMET)

16 Uhr: Eine Stunde später haben sich die Zellen über Oberbayern vereinigt und schon eine Gewitterlinie gebildet, die Energie saugen sie quasi aus der heißen (30 - 34 Grad) Föhnluft (Quelle: UBIMET)

17 Uhr: Während es in Tirol bereits wieder auflockert (neuerlich föhnig), zieht das Gewittersystem weiter nach Osten. Es wird für Starkregen und Sturmböen gesorgt (Oberndorf/Melk 32 mm; Weyer 27 mm und 90 km/h) - sogar in Schwechat wurden noch 90 km/h erreicht (Quelle: UBIMET)
Im Bereich Hechtsee im Raum Kufstein wurden einige Bäume geknickt und sogar Spezierwege mussten gesperrt werden (Quelle: zoom-tirol, orf.at)



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