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Wechselhafter Juni 2014

Der Juni 2014 geht zu Ende. Zwei Dinge waren maßgebend für die Bilanz:

*) Eine Hitzewelle zu Pfingsten (+5 Grad über dem Mittel) sorgt dafür, dass der Monat zu warm ausfällt.

*) Trockenheit im ersten Drittel, viele Schauer und Gewitter in den restlichen zwei Dritteln bringen eine oft ausgeglichene Niederschlagsbilanz

Besonders die letzte (verwellende) Kaltfront 29./30. 6. hatte es in sich:

*) 50 mm in 12 h in Innsbruck
*) Schneefallgrenze auf 1900-2100 m absinkend
*) Schneefall bis nach Galtür (1600 m)
*) Föhnig heiße 32 Grad am selben Tag in Andau

Wanglspitz - Tuxertal am Morgen des 30.6. - Quelle: foto-webcam.eu

Die Kaltfront liegt quer über den Alpen und wird sich in den nächsten Stunden nach Osten ausbreiten. Quelle: Eumetsat/UBIMET

Stationsverlauf Innsbruck-Uni: 50 mm in 12h, dazu eine markante Abkühlung um 20 Grad in 40 Stunden. Quelle UBIMET/ZAMG

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Tragisches Lawinenunglück

Heute Mittag hat sich ein tödliches Lawinenunglück am Sattelberg ereignet. Regelmäßige Leser dieses BLOGs kennen diesen Berg als Messstation des IMGI und daher als oft zitierte Datenquelle. Für viele Sportbegeisterte ist er aber vor allem der erste Tourenberg der Saison: leicht erreichbar, meist schneesicher und einfach zu begehen. Es ist eigentlich undenkbar, dass dort eine Lawine abgeht. In diesem Fall war der Föhn zumindest mit Schuld an der Tragödie. Im gestrigen zweiten Blogposting erwähnte ich den Föhn der mit 108 km/h Spitze am unweit entfernten Kofel wirksam war. Der Sattelberg weist für heute und gestern Windspitzen bis zu 23,9 m/s (86 km/h) bzw 22,1 m/s (80 km/h) auf. Dadurch wurde das bißchen an Schnee, das gefallen war ziemlich verweht. Am Gipfel des Berges liegen somit praktisch nur mehr Schneereste, während sich hingegen im Luv  der verfrachtete Schnee über den bis dato schlecht verbundenn Triebschnee gelegt hat. Erwähnung fand dies auch im heutigen Lawinenlagebericht

Bodennebel in Innshruck

Bodennebel in Innsbruck ist sehr sehr selten. Bei der Nebelbildung geht es immer darum die bestehende Luftmasse soweit abzukühlen, dass sie den Taupunkt erreicht und kondensiert. Das passiert täglich hundertmal: allerdings in der Atmosphäre als Wolken. Dort reichen Aufwinde (beispielsweise an Berghängen) um Wolken zu bilden. Im Tal entsthet Nebel meist in der Nacht, wenn die dortige Luftmasse über Nacht abgekühlt wurde. Bei sternklarer Nacht und starker Auskühlung doch das beste Rezept, oder? Meist weht in sternklaren Nächten jedoch der Talauswind, der jegliche Nebelbildung unterbindet. Grund für den Talauswind sind Druckunterschiede zwischen Tal und Vorland aufgrund unterschiedlich temperierter Luftmassen. Das heißt nur wenn die Luftmassen im Tal und Vorland ausgeglichen sind, die Druckverteilung also flach ist, weht schwacher Wind im Tal. Und das passierte heute Nacht: Die Hänge sind schneebedeckt, und durch die Schneeschmelze ist die Talatmosphäre feucht. Dazu ist der Himmel aufgelo

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

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