Direkt zum Hauptbereich

Föhn am 21. und 22. Dezember 2009

Nach 7 sehr bitterkalten Tagen in Kalenderwoche 51 (Tiefstwerte in Innsbruck bis -14,1 °C) dreht die Anströmung gegen Sonntag wieder auf Südwest. Dies machte sich in Innsbruck vor allem am Montag, 21., im rasanten Anstieg der Temperaturkurve bemerkbar. Die starke Anströmung im Kammniveau sowie die potentiell kältere Luft sorgten für ein Druckgefälle von 16 hPa (MON 14 UTC) zwischen Bozen und München. Die von Süden über den Brenner strömende und durch die Verengung beschleunigende Luft sorgte für ein ansteigen der Temperatur bis zu 5°C in Innsbruck und Böen am Patscherkofel bis zu 140 km/h (-MON 18 UTC). Während an der Uni - Station in der Innenstadt der Föhn wieder 'abhob' sorgten starke Böen in östlicheren Stadtteilen wie Pradl oder dem Olympischen Dorf sowie im am Wipptalende gelegenen Igls für zahlreiche Schäden ().

Weitere Aussichten


Heute Dienstag, 22., wird es sich mit dem Föhn wohl eher nicht mehr ausgehen. In Ellbögen sind derzeit (13 UTC) 6°C während es in Innsbruck 4°C hat.
Gegen Mittwoch um 12 UTC nähert sich von Westen eine Kaltfront, die für einen Druckanstieg im Alpenvorland und somit für einen Druckausgleich sorgen wird. Am 24. dreht die Anströmung wieder auf Süd, Heiligabend wird in Innsbruck also grün und mit Temperaturen um 8°C sehr mild. Das Weihnachtstauwetter hält womöglich noch bis zum Wochenende an, da die Kaltluft (KF am Freitag - GFS - Lauf TUE 06 UTC) nicht allzu so schnell ins Inntal hereinströmen wird ...

Links:
wz-forum - Beitrag

Beliebte Posts aus diesem Blog

Tragisches Lawinenunglück

Heute Mittag hat sich ein tödliches Lawinenunglück am Sattelberg ereignet. Regelmäßige Leser dieses BLOGs kennen diesen Berg als Messstation des IMGI und daher als oft zitierte Datenquelle. Für viele Sportbegeisterte ist er aber vor allem der erste Tourenberg der Saison: leicht erreichbar, meist schneesicher und einfach zu begehen. Es ist eigentlich undenkbar, dass dort eine Lawine abgeht. In diesem Fall war der Föhn zumindest mit Schuld an der Tragödie. Im gestrigen zweiten Blogposting erwähnte ich den Föhn der mit 108 km/h Spitze am unweit entfernten Kofel wirksam war. Der Sattelberg weist für heute und gestern Windspitzen bis zu 23,9 m/s (86 km/h) bzw 22,1 m/s (80 km/h) auf. Dadurch wurde das bißchen an Schnee, das gefallen war ziemlich verweht. Am Gipfel des Berges liegen somit praktisch nur mehr Schneereste, während sich hingegen im Luv  der verfrachtete Schnee über den bis dato schlecht verbundenn Triebschnee gelegt hat. Erwähnung fand dies auch im heutigen Lawinenlagebericht

Bodennebel in Innshruck

Bodennebel in Innsbruck ist sehr sehr selten. Bei der Nebelbildung geht es immer darum die bestehende Luftmasse soweit abzukühlen, dass sie den Taupunkt erreicht und kondensiert. Das passiert täglich hundertmal: allerdings in der Atmosphäre als Wolken. Dort reichen Aufwinde (beispielsweise an Berghängen) um Wolken zu bilden. Im Tal entsthet Nebel meist in der Nacht, wenn die dortige Luftmasse über Nacht abgekühlt wurde. Bei sternklarer Nacht und starker Auskühlung doch das beste Rezept, oder? Meist weht in sternklaren Nächten jedoch der Talauswind, der jegliche Nebelbildung unterbindet. Grund für den Talauswind sind Druckunterschiede zwischen Tal und Vorland aufgrund unterschiedlich temperierter Luftmassen. Das heißt nur wenn die Luftmassen im Tal und Vorland ausgeglichen sind, die Druckverteilung also flach ist, weht schwacher Wind im Tal. Und das passierte heute Nacht: Die Hänge sind schneebedeckt, und durch die Schneeschmelze ist die Talatmosphäre feucht. Dazu ist der Himmel aufgelo

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

  Die Nordalpen versinken in Schnee. Innerhalb von nur 2 Tagen sind lokal über 150 cm Schnee gefallen. Aber ist das nun Rekord?